In Aufzeichnungen der Provinz Henan heißt es, dass das Shaolin Kloster westlich der Kreisstadt des Kreises Dengfeng am nördlichen Fuß des Berges Shaoshishan liegt. Das ist südöstlich von Luoyan. 

Gründung des Shaolin Klosters in China

Im Saarland gibt es Kampfkunstschulen, die sich auf die Tradition der Shaolin berufen. Doch wie entstand das Shaolin-Kloster? Leider gibt es wenige Quellen zur Gründung des Klosters. In Shaolin selber gibt es einige Inschriften aus der Tang Zeit. In einer dieser Schriften wird von einem Mönch mit dem Namen "Bhadra" gesprochen. Er soll zur damaligen Zeit in dem Kloster Unterkunft gefunden haben. Nach Forschungen der Sinologie (Chinakunde) wurde das Kloster im Jahre 495 gegründet.

Bodhidharma besucht Shaolin

Shaolin Kinder lernen Selbstverteidigung und Kung Fu. Von Jugend an.Bodhidharma wird oft als Begründer des chinesischen Wushu genannt, was aber nie belegt werden konnte. Es ist der 28. Nachfolger Buddhas und der Sohn König Suganchas aus Kanshipuarm. 527 n.Chr. kam Bodhidharma als Schüler des Patriarchen Prajnatara nach China, wo er sich im Shaolin-Kloster niederließ. Dort verbreitete er die von ihm begründete buddhistische Lehre des Chan.

Bodhidharma soll in einer kleinen Höhle oberhalb des Klosters neun Jahre stillsitzend vor einer Wand meditiert haben. Hierfür fand die Sinologie jedoch keine Belege. Erste schriftliche Verbindungen zur Kampfkunst finden wir erst im Jahre 1624 im "Leitfaden zur Wandlung der Muskeln". Im Kloster übte man damals Wushu zur Selbstverteidigung und für die Gesundheit.

Das Kloster, die übenden Mönche und Schüler gibt es heute noch. Vielen fangen früh als Kinder an und werden in vielen Jahren zu richtig gute Shaolin-Kung-Fu-Experten. Ob Kindertraining oder als Erwachsener, dass Training von Kampfsport in Shaolin ist sehr hart: Mehr zum Training in Shaolin.

drache als tierstile im kung fu und bei shaolinEin wesentlicher Teil des Kampfsport-Trainings sind die Formen. Welche Formen geübt werden ist abhängig vom jeweiligen Tempel. Heute bekannt sind ua. die Formen: Lian Huan Quan (Kettenboxen), San Huang Pao Chui (3 Herrscher Kanonen-Boxen), Wu Bu Quan (Fünf-Schritte-Boxen), Da Tong Bei Quan (Weisser Gibbon Boxen), Yin Shou Gun (Stockform), Mei Hua Quan (Pflaumenblütenboxen), Luohan Quan (Arhat Boxen), Qi Xing Quan (Sieben Sterne Boxen), Taizu Chang Quan (Langfaustboxen), Rou Quan ( früheres Wort für Tai-Chi. Rou wie in "Rou-Gong" bedeutet weiche Power/Kraft. Es wird auch als Shaolin Tai Chi bezeichnet).

Wing Chun wird nicht in Shaolin praktiziert. Wing Chun entstand wahrscheinlich erst in der Zeit 1700-1800, also ca 1200 Jahre nach der Gründung des Klosters. Erst ca 100 Jahre später, ab 1904, entwickelte sich das Wing Chun von Ip Man. Durch Weglassen (reduktion auf das für Ip Man wesentliche)  und Verändern, soll er sein Wing Chun optimiert haben. Schaut man sich Wing Chun Formen (basierend auf Ip Man) an und vergleicht sie auf Youtube mit z. B. oben genannten Formen, wird man deutliche Unterschiede feststellen können. Weiterhin steht bei Shaolin (laut Wikipedia) die Bewegungsmeditation im Zentrum.

Shaolin Saarbrücken: Auch in Saarbrücken trainieren einige Shaolin als Bewegungsmeditation unter anderem im Nauwieser Viertel.

Historie zum Süd-Shaolin-Tempel 

Der sogenannte Süd-Shaolin-Tempel ist bis heute von Legenden und Widersprüchen umgeben. In der südchinesischen Provinz Fujian beanspruchen gleich drei Orte – Putian, Quanzhou und Fuqing – diesen Titel für sich. Doch historische Belege fehlen vollständig: In keiner Chronik von der Tang- bis zur Qing-Dynastie wird ein Shaolin-Kloster in Fujian erwähnt, und auch der Ming-General Yu Dayou, der mit Shaolin-Mönchen kämpfte, bezieht sich ausschließlich auf den Tempel in Henan. Erst in den 1990er-Jahren entstanden die heutigen Klosteranlagen, inspiriert durch den Erfolg des wiederbelebten Shaolin-Tempels in Henan in den 1980er-Jahren. Sie gelten offiziell als moderne Untertempel, werden von Forschern jedoch häufig als touristisch motivierte Neubauten betrachtet.

Manche Historiker halten es für möglich, dass Shaolin-Mönche im 16. Jahrhundert zeitweise in Fujian stationiert waren, um gegen Piraten zu kämpfen. Diese Anwesenheit könnte die Grundlage für spätere Mythen gebildet haben. Besonders der Kampfstil Weng Chun beruft sich stark auf die Tradition des südlichen Shaolin-Klosters und sieht in ihm seine geistige und historische Wurzel.

Seit dem 18. und 19. Jahrhundert wurde die Vorstellung eines Süd-Shaolin-Tempels zudem durch Geheimgesellschaften wie die Tiandihui verbreitet und zu einem kulturellen Symbol erhoben. Heute sind die Tempel in Fujian vor allem Ausdruck dieser Verbindung aus Legende, Identität und Kampfkunsttradition – weniger historische Stätten als monumentalisierte Mythen.

Aktuelle Recherchen auf verschiedenen Weng Chun-Websites und in einschlägigen Quellen zeigen, dass es keine neuen historischen Erkenntnisse zum Süd-Shaolin-Tempel gibt. Die meisten Darstellungen wiederholen ältere Überlieferungen und Legenden, ohne gesicherte archäologische oder schriftliche Belege zu liefern.

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