Das Mantis (auf Cantonesisch Tong Long Kuen) Kung Fu wurde nach der Sage vom Mönch Wang Lang (aus der Provinz Shantung) entwickelt. Es wurde in die Liste des -immateriellen Kulturerbes der Volksrepublik China- aufgenommen.
Dieser Kung Fu Stil soll zwischen der Ming-Dynastie (1368–1644) und der Qing-Dynastie (1644–1911) in Shaolin entstanden sein. Wang Lang reiste in das Shaolin Kloster um seine Kampffähigkeit zu testen verlor aber in den Vergleichskämpfen. Zurückgezogen und nachdenklich im Wald, soll er dort eine Gottesanbeterin (auch Mantis genannt) mit einer Zikade (auch Zirpen genannt) beobachtet haben. Zirpen sind recht kleine Tiere. Die Kaiserzikade kann aber bis zu 7cm lang werden. Die Körperlänge der Gottesanbeterin beträgt meist zwischen 40 und 80 mm. Die kleinste Art "Mantoida tenuis" ist nur etwa 12 mm lang. Die Gattung Toxodera hat fast 160 mm Körperlänge. Der Mönch muss eine sehr kleine Gottesanbeterin und eine große Zikade getroffen haben, denn die Sage sagt nun weiter, dass Wang Lang erstaunt war, dass der kleine Mantis gegen die größere Zikade gewann. Das klingt alles etwas seltsam zumal der Mantis deutlich besser mit "Waffen" ausgestattet ist.
Die Sage sagt weiter, dass Wang Lang die Bewegungen des Mantis studierte und aus schon gelerntem (z.B. die Fußtechniken des Affen-Stils) und diesen neuen Bewegungen seinen eigenen Stil entwickelte. Ins Kloster zurückgekehrt konnte er einige Kämpfe gewinnen.
Was den meisten Entstehungslegenden gemein haben, sind die Beobachtung eines Kampfes zwischen Mantis und Zikade, Wang Lang und das Shaolinkloster. Wang Lang ist in den Erzählungen einmal Mönch, ein andermal nur Besucher.
Neben Ausdauer-, Kraft-, Gleichgewichtstraining, Dehnung und dem Kampftraining sind Prinzipien und Methoden im Mantis entscheidend. Dabei übt man den richtigen Körpereinsatz, saubere Beinarbeit, Tritttechniken usw. Bekannte Konzepte sind z.B. Ba Shi – die acht Positionen, Ba Zhou – die acht Ellbogen, Ba Gang – die acht harten Methoden, um nur drei zu nennen.
7 Stars im Mantis
Die sieben Sterne (englisch stars) im Mantis gibt es auch in anderen Stilen. Es sind 7 Bereiche am Körper des Menschen. Diese sind wichtig im Kung Fu. Ob beim guten Stehen, beim Schlag, Kick usw. Von oben nach unten sind es: Kopf, Schulter, Ellenbogen, Hand (Handgelenk), Hüfte, Knie und Füße. Wir finden diese Punkte auch wieder in Kung Fu Weisheiten wie Saam (三 - 3) Jeet Kwut Faat (發 - sowas wie rise, expand) Lik ( 力 - Kraft) = Die Kraft der 3 Gelenke (Handgelenk, Ellenbogen und Schulter) und in Saam Dim Yat Sin = Drei Punkte eine Linie (Knie, Ellenbogen, Steißein (statt Hüfte)). Da es aber relativ trivial ist, dass diese Bereiche trainiert werden sollten, um gutes Kung Fu zu machen, werden diese Bereiche in vielen Stilen nicht explizit genannt. Da bei einem ganzheitlichen Training sowieso der ganze Körper mit einbezogen wird, werden diese Bereiche auch trainiert.
In Saarbrücken gab es die Taiji Tang Lang Quan Schule von Meister Choi, Chae Gyun.
Eine Page zu dem Thema, die mir persönlich gut gefällt ist: www.kung-fu-buch.de