Was hilft mir, in schwierigen Situationen ruhig und klar zu bleiben? Selbstbehauptung ist mehr als nur ein Schlagwort – sie ist eine grundlegende Fähigkeit für ein selbstbestimmtes Leben.

Begriff Selbstbehauptung und Abgrenzung zur Selbstverteidigung

Selbstbehauptung lernen im Saarland und Saarbrücken Selbstbehauptung bedeutet, sich der eigenen Grenzen, Bedürfnisse, Intimsphäre und Rechte bewusst zu sein – und diese klar und deutlich zu vertreten.  Dies gilt auch unter Druck oder in herausfordernden Situationen. Das kann durch Körpersprache, Stimme, Haltung oder gezielte Handlungen geschehen. Selbstbehauptung ist mehr als Verhalten – sie beginnt im Inneren: mit Selbstwahrnehmung, innerer Stärke und dem Mut, für sich einzustehen.

Im Unterschied zur Selbstverteidigung, die vor allem körperliche Abwehrtechniken umfasst – vom Wegrennen bis zur aktiven Gegenwehr –, geht es bei Selbstbehauptung darum, die eigenen Wünsche, Meinungen und Grenzen klar zu vertreten. Sie befähigt Menschen, sich verbal und nonverbal zu positionieren, sich nicht unterordnen zu lassen und selbstbestimmt zu handeln – auch wenn das auf Widerstand stößt.

Besonders im pädagogischen Kontext ist es zentral, dass Kinder und Jugendliche zunächst lernen, sich selbst zu kennen, ihre Bedürfnisse zu benennen und Gefahren wahrzunehmen. Selbstbehauptung kann in manchen Situationen zu Spannungen führen. Wer klar kommuniziert, Grenzen setzt oder sich behauptet, stößt bei anderen mitunter auf Widerstand – vor allem, wenn Machtverhältnisse hinterfragt werden oder das Gegenüber nicht gewohnt ist, dass jemand „Nein“ sagt. Das bedeutet nicht, dass Selbstbehauptung falsch ist – im Gegenteil: Sie ist notwendig, um sich zu schützen und eigene Handlungsspielräume zu wahren.

Die Übergänge zur Deeskalation und zum Konfliktmanagement sind fließend. Während Deeskalation auf das Vermeiden von Eskalationen zielt und Konfliktmanagement auf das Lösen bestehender Konflikte, setzt Selbstbehauptung bei der inneren Klarheit, der Körpersprache und der Fähigkeit an, in belastenden Situationen standhaft zu bleiben. Sie schafft die Basis für einen souveränen, respektvollen und gewaltfreien Umgang – im Alltag, im Sport und überall dort, wo Menschen miteinander in Beziehung treten. Manche Menschen reagieren gereizt, wenn man deutlich „Nein“ sagt oder sich nicht unterordnet – selbst dann, wenn man sachlich bleibt und im Recht ist. Das liegt oft an Machtverhältnissen, verletztem Ego oder daran, dass selbstbewusstes Auftreten als Infragestellung wahrgenommen wird. Selbstbehauptung zielt nicht auf Eskalation ab, sondern auf Klarheit und Selbstschutz.

Worauf sollte man bei einem Selbstbehauptungskurs achten?

Im Folgenden findet ihr eine Liste mit wichtigen Qualitätsmerkmalen für Selbstbehauptungskurse. Sie helfen dabei, gute und sichere Angebote zu erkennen – unabhängig vom Alter, Geschlecht oder individuellen Voraussetzungen.
Ein starker Kurs schafft Vertrauen, orientiert sich an den Teilnehmenden und vermeidet falsche Versprechen

  • Selbstbehauptung und Selbstsicherheit stehen im Vordergrund

  • Vertraulichkeit und Freiwilligkeit werden gewährleistet

  • Sicheres Gefühl im Kurs – auch für Menschen mit Gewalterfahrungen

  • Klare Kursstruktur: Themen, Zielgruppe, Qualifikation der Kursleitung

  • Keine Werbung mit Erfolgsgarantie oder Sicherheitsversprechen

  • Gruppengröße und Kursdauer passen zum Inhalt

  • Kursleitung mit Erfahrung im Umgang mit Gruppen

  • Offenheit für Geschlechtervielfalt

  • Übungen sind angepasst an persönliche körperliche Möglichkeiten

  • Keine überraschenden Angriffe oder angstauslösenden Übungen

  • Alle Formen von Gewalt sind Thema: körperlich, psychisch, sexualisiert, auch durch nahestehende Personen

  • Grundlagenwissen in verbaler und nonverbaler Kommunikation wird vermittelt

  • Informationen zu Gewalt, Grenzverletzung und Unterstützungsangeboten

  • Persönliche Stärken und individuelle Handlungsmöglichkeiten stehen im Fokus

  • Ausprobieren ist möglich – ohne Bewertung oder Leistungsdruck

  • Vermittlung von Respekt, Empathie und Einfühlungsvermögen

  • Kursleitung ist qualifiziert, flexibel und sensibel für Diskriminierung

  • Keine Vermittlung trügerischer Sicherheit oder von Patentrezepten

  • Bei Bedarf: Geschlechtertrennung oder gezielte Zielgruppenansprache

  • Tabus werden thematisiert – z. B. Opfersein bei Männern

  • Rollenbilder werden reflektiert

  • Eigene und fremde Grenzen sind Thema

  • Eskalation / Deeskalation sind Teil des Kursinhalts

  • Spaß und positive Erfahrung am Training stehen im Vordergrund

Selbstbehauptung was ist das? Eine Frau behauptet sich.Auch im Saarland und in Saarbrücken gibt es verschiedene Möglichkeiten, Selbstbehauptungskurse zu besuchen. Manchmal bietet die VHS Saarbrücken passende Kurse an, es gibt Veranstaltungen an der Universität des Saarlandes oder Angebote von Vereinen in der Region. Diese Kurse sind meist kostengünstig. Es lohnt sich, mit den Verantwortlichen zu sprechen – vielleicht passt das Angebot genau zu den eigenen Vorstellungen.

Manchmal wird ein Kurs gesucht, der speziell auf eine bestimmte Zielgruppe abgestimmt ist. Ob ein gemischter Kurs gewünscht ist oder lieber ein geschlechtsspezifischer – es gibt passende Formate für unterschiedliche Bedürfnisse. Auch für Kinder und Jugendliche stehen altersgerechte Angebote zur Verfügung, die in Absprache viel Raum zum Ausprobieren und Stärken bieten.

Bei Fragen oder dem Wunsch nach Beratung zu einem auf Ihre Bedürfnisse aufgebauten Kurs genügt eine E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!